Entwicklungs-Story
Aus Pressen wird Wringen
Vileda kam mit dem Wunsch zu uns, ein neues Prinzip zu entwickeln, die bewährten Fasermops auszuwringen. Der SuperMocio von Vileda machte das bisher mit einer konzentrischen Pressbewegung.
Das neue Prinzip sollte mit einer Drehbewegung arbeiten. Der Auftrag an uns umfasste primär die Erfindung dieses neuen Wirkprinzipes. Das Produktdesign kam erst später hinzu.
AUFGABE
Briefing
Überarbeitung des aktuellen Mopauswringers. Entwicklung eines neuen Wirkprinzipes.
Der Mop soll nicht mehr vertikal gepresst werden, sondern durch eine Rotationsbewegung, wie von Hand, ausgewrungen.
ANALYSE
Problem
Zunächst haben wir anhand einfacher Modelle untersucht, wie Geometrien sich durch Torsion verdichten.
Das Problem: Verdreht man einen konischen Körper mit geraden Stegen, so entsteht eine Verdichtung in einem sehr kleinen Bereich.
ERFINDUNG
Lösung
Durch zahllose Versuche mit den unterschiedlichsten Geometrien, fanden wir heraus, dass sich die Form verändert, wenn man die Form der Rippen verändert. So entsteht bei gleicher Verdrehung eine zylindrische Form, die wesentlich größer ist, als die Verdichtung zuvor. Ausreichend Platz für den Fasermop.
TECHNISCHES PRINZIP
CAD Aufbau / Modellbau
Am Rechner entwarfen wir einen Versuchsaufbau. Hier war der Verdichter so gelagert, dass er sich unten drehen konnte, aber oben nur vertikal geführt wurde, so entsteht bei Druck von oben eine Torsionsbewegung, ohne dass der Anwender den Mop selbst drehen muss. Die Rotation wird automatisch eingeleitet.
MODELLBAU FUNKTIONSPROTOTYP
Funktionsprototyp
Lasergesinterte Bauteile ermöglichten einen ersten Prototypen. Hier zeigte sich die Wirksamkeit des Prinzips. Bereits in diesem Modell konnte ein Mop ausgewrungen werden.
Die Umsetzung des Funktionsprinzips in die Konstruktion wurde von einem Ingenieurbüro übernommen. Als hier ein erster Prototyp stand, wurden wir Designer wieder hinzugeholt, um die „fertige“ Konstruktion „hübsch“ zu machen.
Leider waren in der Konstruktionsphase weitere Bauteile hinzugekommen, die zum einen die Kosten erhöhten und zum anderen die Usability negativ beeinflussten. Stahlfedern sollten den Verdichter nach Betätigung wieder nach oben drücken. In gemeinsamen Gesprächen konnten wir die Ingenieure davon überzeugen, das Konzept weiter zu entwicklen und eine Alternative zu prüfen.
OPTIMIERUNGSPOTENTIAL
Nur zwei Bauteile
Wir entwickelten ein Konzept, wie die Rückstellkräfte aus dem verwendeten Kunststoff selbst kommen konnten. Die Bauteile mussten so ausgelegt werden, dass sie auch nach vielen Bewegungszyklen nicht ermüdeten oder Weißbruch entstand. Gemeinsam mit den Ingenieuren wurde die Konstruktion jetzt so ausgelegt, dass die Funktion auch ohne zusätzliche Stahlfedern gewährleistet war.
Aus 5 Bauteilen wurden so 2.
Das Ergebnis erfüllte alle Ansprüche des Kunden. Die Bauteile waren in der Produktion nicht teurer als beim Vorgängermodell. Die Montage konnte maschinell erfolgen. Der Aufsatz ließ sich für den Transport im Eimer verstauen. Im Vergleich zum Vorgänger war hier noch eine Halterung für den Mopp berücksichtigt, und das Auswringen konnte mit 10% weniger Kraft erfolgen.
:: Zwei Bauteile
:: Auf- Zu Werkzeuge
:: Automatisch Montage
:: Nestbar
:: Voll belastbar
:: Die Zielkosten werden eingehalten
:: Weltweit patentiert